120 Jahre Pflegeberufeverband und 50 Jahre DBfK – mit einem Festakt in Berlin feierte der größte deutsche Berufsverband für Pflegefachpersonen gestern sein doppeltes Jubiläum. Hochrangige Persönlichkeiten aus Pflege und Gesundheitspolitik würdigten die Verdienste des Verbands.
DBfK-Präsidentin Christel Bienstein will sich mit dem Berufsverband auch weiter für eine starke berufliche Pflege einsetzen.
© David Karran für DBfK
Vor 120 Jahren gründete die Pflegereformerin und Frauenrechtlerin Agnes Karll die „Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands“ (BOKD), die 1973 nach einem Zusammenschluss mit weiteren Verbänden zum Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) wurde.
„Wir können als Berufsverband stolz darauf sein, dass wir einen maßgeblichen Beitrag dazu geleistet haben, dass sich der Pflegeberuf weiterentwickelt hat“, sagte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein zum Auftakt der Veranstaltung, die unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stand. Bienstein verwies auf Erfolge in Bereichen wie der Pflegeausbildung, Studiengängen oder der Personalbemessung, betonte aber gleichzeitig, dass es für den Verband nach wie vor "viel zu tun" gebe.
Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Pflege und Politik gratulierten dem Verband und würdigten dessen Verdienste. Der Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Rolf Rosenbrock, machte deutlich, dass professionelle Pflege für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unverzichtbar sei.
Pamela Cipriano, Präsidentin des International Council of Nurses (ICN), unterstrich in einer Videobotschaft die Bedeutung des über 100jährigen gemeinsamen Wirkens von ICN und DBfK für die Profession.
DPR-Präsidentin Christine Vogler würdigte das „herausragende Engagement“ des DBfK bei der Gründung des Deutschen Pflegerats vor 25 Jahren.
Moll: "Starke Stimme für die Profession"
Aus der Bundespolitik gratulierten Gesundheitsminister Karl Lauterbach und die Pflegebevollmächtige Claudia Moll dem Berufsverband per Videobotschaft: Lauterbach hob dabei die Rolle der professionellen Pflege in der Gesundheitsversorgung hervor. Moll dankte dem DBfK als „starke Stimme für die Profession Pflege.“
Die renommierte Heidelberger Pflegehistorikerin Karen Nolte verwies in ihrer Festrede u.a. auf das Wirken der Verbandsgründerin: „Agnes Karll hat gezeigt, wie viel Wandel möglich ist, wenn sich Pflegende solidarisieren und sich auch international organisieren.“ Bereits 1904 hatte Agnes Karll den Berufsverband international vernetzt und den Weltbund der Pflegeberufe ICN mitgegründet
DBfK-Präsidentin Bienstein bekräftigte abschließend erneut, der Berufsverband werde sich auch in Zukunft mit aller Kraft für eine starke berufliche Pflege einsetzen: „Wir können es schaffen, die pflegerische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, wenn alle Beteiligten ernsthaft daran arbeiten und die berufliche Pflege in diesem wichtigen Anliegen unterstützen.“ (ne)