Zusammenfassung
Der Blutdruck ist das Resultat aus dem geordneten Zusammenspiel von Herz und Gefäßen. Er wird hormonell über das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System reguliert und unterliegt deutlichen Schwankungen, ist z. B. bei körperlichen Belastungen höher als in Ruhe oder nachts niedriger als am Tage. Der Blutdruck besteht aus zwei Phasen, der Systole, während der sich der Herzmuskel zusammenzieht und der Diastole, in der sich der Herzmuskel entspannt. Wenn der Blutdruck im arteriellen Gefäßsystem dauerhaft erhöht ist, liegt eine arterielle Hypertonie vor, im täglichen Sprachgebrauch Bluthochdruck genannt. Laut Definition der WHO ist das der Fall bei einem systolischen Druck von mehr als 140 mmHg oder einem diastolischen Druck von mehr als 90 mmHg. Nach den Ergebnissen einer schwedischen Studie mit 1,2 Millionen Männern und einer Beobachtungszeit von 24 Jahren steht bei jungen Erwachsenen eher der diastolische Wert als Risikofaktor im Vordergrund, bei den älteren Menschen ist es der systolische Blutdruck (Sundström et al. 2011). Der Unterschied beider Risikowerte ist hier aber gering (Flint et al. 2019). Liegen kardiovaskuläre Risikofaktoren vor, sollte bereits ein hoch-normaler Blutdruck behandelt werden (Wright et al. 2015). Diese strenge Regelung gilt aber offenbar nicht für Diabetiker. Sie profitieren eher, wenn der systolische Wert nicht unter 140 mmHg abgesenkt wird (Brunström und Carlberg 2016).