Hintergrund
Zur Steigerung der präklinischen Versorgungsqualität sollen Ausbildung und Befugnisse von Rettungsassistenten erweitert werden.
Methoden
Anonyme Online-Umfrage. Die 46 Fragen umfassten Demographie, Schulabschluss, Ausbildung und praktische Erfahrung von Rettungsassistenten.
Ergebnisse
Zwischen März 2012 und Juni 2013 antworteten 5279 Teilnehmer, 4420 Datensätze kamen zur Auswertung. 3928 (88,9 %) der Teilnehmer waren männlich, 493 (11,1 %) weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 34,5 ± 9 Jahre (min. 18, max. 64 Jahre). Die Rettungsassistenten begannen ihre Tätigkeit im Mittel im Jahr 2003 ± 7. Angegebene Schulabschlüsse waren „Abitur“ bei 1223 Teilnehmern (27,9 %), „Fachabitur“ bei 542 (12,4 %), „Realschulabschluss“ bei 1858 (42,4 %) Teilnehmern. 1432 (32,4 %) der Befragten begannen ein Studium. 2761 (63 %) der Teilnehmer erlernten einen zusätzlichen Beruf. Manuelle Fertigkeiten: 1284 Rettungsassistenten reanimierten > 100-mal, periphervenöse Zugänge: 2606 (66,7 %) Teilnehmer gaben > 100 eigenständig gelegte Zugänge an. 85 % gaben < 50 Intubationen an. 3399 Befragte teilten mit, noch nie eine Thoraxdrainage gelegt zu haben, 2192 Teilnehmer hatten niemals einen intraössären Zugang gelegt.
Diskussion
Deutsche Rettungsassistenten haben im Mittel eine Schulbildung, die deutlich über die Mindestqualifikation hinausgeht und einige Berufserfahrung. Häufige praktische Tätigkeiten wie periphere Zugänge und Reanimationen werden regelmäßig praktiziert, invasivere Prozeduren sind selten.
Schlussfolgerung
Deutschen Rettungsassistenten mangelt es an Erfahrung bei invasiven Tätigkeiten. Wenn Rettungsassistenten zukünftig mehr invasive Prozeduren durchführen sollen, muss die Ausbildung in diesem Bereich erweitert werden.