Entsprechend der allgemeinen demographischen Entwicklung nimmt die Bedeutung der Behandlung älterer und hochbetagter Menschen in der Notfallmedizin zu. Jeder Tod geht mit einem Kreislaufstillstand einher. Wann kann dieses Ereignis in der Notfallmedizin als natürlicher Endpunkt eines langen Lebens akzeptiert werden? Der prognostische Wert des hohen Alters für den Erfolg von Wiederbelebungsbemühungen ist eher gering. Ein Herzstillstand erfordert schnelle Entscheidungen. Zeit zur Diskussion bleibt in der akuten Situation nicht, in der Regel wird mit Wiederbelebungsbemühungen begonnen werden müssen. Doch Sinn und Zweck der Notfallmedizin ist es nicht, Sterbende bei Erreichen der biologischen Lebensgrenze für kurze Zeit dem Tod zu entreißen. Gerade bei Einsätzen in Senioreneinrichtungen stellt sich immer wieder die Frage: Handelt es sich noch um einen Notfall oder um einen zu akzeptierenden Sterbefall? Die Prognose und die Wünsche der Betroffenen müssen berücksichtigt werden. Ältere Menschen sollten ermuntert werden, frühzeitig ihre Präferenzen mit Hilfe von Patientenverfügungen zu dokumentieren. Diese Informationen können als Hinweis auf die noch erwünschte Hilfe in einer Notfallsituation in die notärztliche Entscheidung einfließen.