18.09.2024 | Konzepte – Stellungnahmen – Perspektiven
Auch für die klinische Notfallmedizin: Implementierung eines klinischen Kriseninterventionsteams
Inhaltliche, organisationale und strukturelle Empfehlungen
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin
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Hintergrund
Während und nach krisenhaften, potenziell traumatisierenden Ereignissen soll in Krankenhäusern zeitnah niedrigschwellige und professionell psychosoziale Unterstützung (klinische Krisenintervention) angeboten werden und integraler Bestandteil der psychosozialen Versorgung in Krankenhäusern sein, unter anderem bei der Angehörigenbegleitung im Rahmen lebensbedrohlicher Zustände oder schwerwiegender Diagnosen oder bei psychischen Belastungsfolgen bei Mitarbeitenden – den sogenannten „second victims“. Besonders die klinische Notfallmedizin und Intensivmedizin ist hierbei von Bedeutung, da ein Großteil der akuten Fälle in ihren Zuständigkeitsbereich fällt und sie daher eine zentrale Rolle in der Anforderung von Krisenintervention übernimmt. Während im außer- und präklinischen Bereich bereits etablierte Systeme der psychosozialen Notfallversorgung mit festen Qualitätsstandards existieren, mangelt es im innerklinischen Bereich jedoch an einer vergleichbaren Systematisierung.
Ziel und Methode
Aus diesem Grund haben sich Experten und Expertinnen mit mehrjähriger Erfahrung im Bereich Kriseninterventionsstrukturen zusammengetan, um mithilfe eines multiphasigen Ansatzes inhaltliche, organisationale und strukturelle Empfehlungen zur Implementierung und Etablierung eines Kriseninterventionsteams zu formulieren.
Ergebnisse
Der Beitrag skizziert hierfür eine sechsphasige Implementierungsstrategie, die von der initialen Konzeption über Pilotprozesse bis hin zu einer nachhaltigen Verstetigung im Klinikalltag reicht. Es handelt sich hierbei um einen fortlaufenden Prozess, der eine Adaption an lokale Gegebenheiten/Rahmenbedingungen fordert und auf einer kontinuierlichen Evaluation und Anpassung basiert. Jede Phase beinhaltet spezifische Schritte wie z. B. Stakeholder- und Bedarfsanalyse, Konzeptentwicklung, formelle Beschlussfassungen, Professionalisierung sowie Team- und Organisationsentwicklung. „Lessons learned“ aus der Erfahrung der Autoren und Autorinnen sowie eine grafische Darstellung unterstützen dabei.
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