Hintergrund
Ziel der vorliegenden Studie war es, das Atemwegsmanagement während den ersten 5 Zyklen einer Reanimation insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Unterbrechungen der Thoraxkompression und in Bezug auf die „no flow fraction“ (NFF) zu untersuchen.
Material und Methoden
Im Rahmen eines simulierten Herz-Kreislauf-Stillstands wurde die initiale Versorgung durch zwei professionelle nichtärztliche Rettungskräfte analysiert, wobei mindestens einer über die Qualifikation als Rettungsassistent verfügte. Die zeitlichen und qualitativen Daten der cardiopulmonalen Reanimation (CPR) wurden mittels einer Reanimationspuppe erfasst. Zusätzlich protokollierten zwei Studienassistenten den Verlauf.
Ergebnisse
In die Studie konnten 104 Teilnehmer eingeschlossen werden. Die NFF betrug insgesamt 41,7±6,7%, hiervon wurden 16% durch die Beutel-Masken-Beatmung verursacht. Einen endotrachealen Intubationsversuch führten 30 Teams durch, dieser war in 30% der Fälle primär nicht erfolgreich. In 65,7% der Intubationsversuche kam es zu einer Unterbrechung der Thoraxkompressionen von 45±17 s. Zur Durchführung von erweiterten Maßnahmen führten 28,8% der Teams phasenweise eine Überkopfreanimation in Einhelfertechnik durch. Während dieser Zeit verlängerte sich die Dauer pro Beatmungszyklus von 6±2 s auf 10±5 s (p=0,032).
Schlussfolgerung
Die CPR durch ein zweiköpfiges Rettungsteam zeichnet sich durch eine hohe Störanfälligkeit des Atemwegsmanagements aus. Die Überkopfreanimation führte zu langen Unterbrechungen der Thoraxkompression. Die endotracheale Intubation war, bei gleichzeitig hoher Fehlerquote, ursächlich für eine deutliche Zunahme der NFF.