01.10.2003 | Technik
Arterielle Blutgasanalysen in der Luftrettung
Abschätzung des alveolären Sauerstoffpartialdrucks und der Shuntfraktion
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 6/2003
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Von den luftfahrtbedingten Belastungen des Organismus kommt dem verringerten Barometerdruck, der Hypoxie und der Beschleunigung beim Flug Bedeutung zu. Während der atmosphärische Druck (pBARO) auf Meeresspiegelniveau (NN) normalerweise 760 mmHg (p0) beträgt, sinkt er mit zunehmender Höhe p(h) exponentiell. Daraus resultiert eine Abnahme des alveolären Sauerstoffpartialdruck (pAO2). In einer retrospektiven Untersuchung errechneten wir, über die mittels transportabler Blutgasanalyse ermittelten Werte von paO2 und paCO2, den pAO2 an 20 beatmeten Patienten während des Hubschraubertransports und ermittelten den Oxygenierungsindex (OI) und die Veränderungen des Ventilations- und Perfusionsmissverhältnisses (QS/QT). Bei einer durchschnittlichen Flughöhe von 1780 ft reduziert sich der ermittelte alveoläre Sauerstoffpartialdruck (pAO2) bei den untersuchten Patienten um 16 mmHg. Pathophysiologische Veränderungen finden sich in der Abnahme des Oxygenierungsindex (OI −47 mmHg), des arteriellen Sauerstoffpartialdrucks (paO2 −34 mmHg) sowie einer Zunahme der Herzfrequenz (+7/min). Damit ist die Abnahme des pAO2 bei den Patienten, unabhängig von der FiO2, auf die erreichte Flughöhe (pBARO −42 mmHg) zurückzuführen. Die Veränderungen des OI und des paO2 werden durch eine Zunahme des Ventilations- und Perfusionsmissverhältnisses (QS/QT +1%) bedingt.
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