Work-Life-Balance führt oft zu Problemen im Pflegebereich, da wechselnde Arbeitszeiten und zusätzliche Dienstübernahmen keine kontinuierliche Freizeitplanung ermöglichen. Die Gestaltung des Dienstplans aufgrund des Fachkraftmangels und der älter werdenden Pflegekräfte ist daher ein zentraler Unternehmensprozess, der strategisch bedacht und implementiert wird. Ein rollierendes Dienstplansystem, in dem die wiederkehrenden Schichtarten sich mit freien Tagen abwechseln, ermöglicht eine planbare Freizeitgestaltung für die Mitarbeiter. Dazu sind arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse in Form der ergonomischen Dienstplanung beschrieben. In Einzelstudien zeigten Unternehmen eine Verbesserung der Arbeitsfähigkeit im Vergleich zum vorigen Modell auf.
Mitarbeiterzufriedenheit in der ambulanten Pflege ist ein zentrales Thema, um Personal langfristig im Unternehmen zu binden. Ziel ist es, die Zufriedenheit mit der Dienstplangestaltung nach dem rollierenden System zu bestimmen. Einhergehend werden spezielle Arbeitsanforderungen, Entscheidungsfreiräume aus der ambulanten Pflege sowie der subjektiv empfundene Gesundheitszustand, Arbeitszufriedenheit, Team- und Führungsverhalten beschrieben, um die derzeitige Arbeitssituation zu erfassen.
Der eingesetzte, standardisierte Fragebogen erfasst soziodemografische Daten, Variablen zur Dienstplanzufriedenheit, zur aktuellen Arbeitssituation sowie gesundheitliche und psychische Empfindungen. In die Befragung sind Pflegekräfte aus einer ambulanten Einrichtung in Sachsen eingeschlossen. Der Befragungszeitraum fand vom 01.11.2016 bis zum 31.01.2017 statt. An der Befragung nahmen 72 Personen teil. Die statistische Auswertung mit SPSS schloss 39 Bogen (54 %) ein. Die bivariate Auswertung erfolgte aufgrund der kleinen Studie durch Häufigkeiten und Kreuztabellen. Zusammenhänge werden mithilfe des χ2-Tests nach Pearson \((p \leq 0,05)\) beschrieben.
Mit dem rollierenden Dienstplansystem sind 37 Pflegekräfte zufrieden. Die Variablenzusammenhänge zeigten sich zwischen der Dienstplanzufriedenheit und dem Team‑, Führungsverhalten, sozialen Arbeitsumfeld, psychischen Empfindungen und der Vereinbarkeit von Freizeit.
Eine hohe Dienstplanzufriedenheit zeigte sich. Dennoch wurden einige arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zur Dienstplangestaltung, wie der Schichtwechsel nach 2 bis 3 Tagen bislang nicht in der Einrichtung umgesetzt und berücksichtigt. Der zielgerichtete Fragebogeneinsatz stellte die einrichtungsspezifische Arbeitssituation mit dem rollierenden Dienstplanmodell dar, die in den einzelnen Themenbereichen positiv eingeschätzt wurden. Aufgrund der kleinen Studienpopulation sind keine allgemeingültigen Erkenntnisse ableitbar.