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Open Access 22.11.2024 | Originalarbeit

Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Erschöpfung bei Fachkräften der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik – Ergebnisse der repräsentativen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018

verfasst von: Alfons Hollederer, Dennis Mayer

Erschienen in: HeilberufeScience

Zusammenfassung

Hintergrund

Nach der internationalen Studienlage weisen Beschäftigte in der professionellen Behindertenhilfe ein berufsspezifisches Risiko für die Entwicklung von Burn-out auf. Dem „Job Demands-Resources Model of Burnout and Work Engagement“ zufolge führen hohe Arbeitsanforderungen zu Erschöpfung bei Beschäftigten. In Deutschland besteht zu Arbeitsbedingungen der Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik sowie zu ihrer Gesundheit ein Forschungsdefizit.

Ziel der Arbeit

Ziele der Studie waren es daher, die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik in Deutschland zu analysieren sowie Gesundheitsbeschwerden und Erschöpfungssymptome in dieser Berufsgruppe zu explorieren.

Methode

Als Datenbasis nutzt die Studie die repräsentative Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)/Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)-Erwerbstätigenbefragung 2018. In der Methode wurden deskriptive Statistik und Korrelationsanalytik angewendet.

Ergebnisse

Von den 20.012 befragten Erwerbstätigen im Rahmen der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 übten 130 eine berufliche Tätigkeit als Heilerziehungspflegende oder Heilpädagoginnen und Heilpädagogen aus. Die körperlichen und emotionalen Anforderungen sind bei der Berufsgruppe Heilerziehungspflege/Heilpädagogik größer als bei anderen Berufen. Die am häufigsten genannte Beschwerde von Fachkräften der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik ist mit 62,1 % die allgemeine Müdigkeit, Mattigkeit oder Erschöpfung. Daneben weisen 31,9 % der Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik eine körperliche und emotionale Erschöpfung auf.

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse zeigen berufsbezogene Gesundheitsrisiken und Potenziale für die Verhaltens- und Verhältnisprävention in der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik auf. Es werden Angebote zur Burn-out-Prävention, ein Ausbau der betrieblichen Gesundheitsförderung sowie die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen bei der Arbeit empfohlen.
Hinweise

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

Hintergrund

Die Beschäftigten in Arbeitsfeldern der Eingliederungshilfe leisten einen wichtigen Beitrag zu beruflicher, schulischer und sozialer Teilhabe von Menschen mit kognitiven und/oder körperlichen Beeinträchtigungen gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention (United Nations, 2006). In Deutschland sind in Einrichtungen des professionellen Hilfesystems für Menschen mit Behinderung, wie Wohn- und Pflegeeinrichtungen oder Tages- und Werkstätten für Menschen mit Behinderung neben Gesundheits- und Pflegekräften insbesondere Fachkräfte der Heilerziehungspflege sowie Professionelle der Heilpädagogik tätig. Menschen mit Behinderung sind gemäß § 2 Absatz 1 des Sozialgesetzbuches (SGB) IX Personen, deren körperlicher oder psychischer Gesundheitszustand voraussichtlich länger als 6 Monate vom typischen Gesundheitszustand des entsprechenden Alters abweicht und deren Teilhabe am Leben und an der Gesellschaft dadurch eingeschränkt ist. Während sich für Deutschland die Datenlage über die Arbeits- und Gesundheitssituation der Beschäftigten im Sozial- und Gesundheitswesen i. Allg. verbessert hat, liegen bislang nur wenige Erkenntnisgewinne über die berufsspezifischen Arbeitsbedingungen der Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen vor.
Der internationale Forschungsstand verweist darauf, dass eine Berufstätigkeit in der professionellen Behindertenhilfe mit dem Risiko einhergeht, ein Burn-out zu entwickeln (Couderc et al., 2023; Devereux et al. 2009; Harries, Ng, Wilson, Kirby & Ford, 2015; Mühler & Hedderich, 2013; Ryan, Bergin & Wells, 2021; Skirrow & Hatton, 2007; Smyth, Healy & Lydon, 2015; Thompson & Rose, 2011). Dieses von Freudenberger (1974) zum ersten Mal bei Beschäftigten im Bereich der Humandienstleistungen beschriebene Syndrom wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor Kurzem mit der 11. Revision als eigenständige Problematik in Verbindung mit einer Berufstätigkeit in die International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD) eingeführt. Die Definition von Burn-out in der ICD-11 folgt der Konzeption von Maslach und Jackson (1981), dem zufolge Burn-out durch die drei Dimensionen Erschöpfung, Zynismus und Ineffektivität charakterisiert ist:
„Burnout ist ein Syndrom, das als Folge von chronischem Stress am Arbeitsplatz konzeptualisiert wird, der nicht erfolgreich bewältigt wurde. Es ist durch drei Dimensionen gekennzeichnet:
1) Gefühle der Energieerschöpfung oder Erschöpfung
2) Erhöhte mentale Distanz zur Arbeit oder Gefühle von Negativismus oder Zynismus in Bezug auf die Arbeit
3) Ein Gefühl der Ineffektivität und des Mangels an Leistung“ (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte [BfArM], 2022).
Nach vorliegenden Studien stehen bei Beschäftigten in Settings der professionellen Behindertenhilfe u. a. hohe quantitative sowie wahrgenommene emotionale Anforderungen im Zusammenhang mit emotionaler Erschöpfung und Burn-out (Gray-Stanley & Muramatsu, 2011; Kowalski et al. 2010; Kozak et al. 2013; Roth et al. 2018; Ryan et al., 2021; Vassos und Nankervis 2012; Vassos, Nankervis, Skerry & Lante, 2017). Hingegen haben erfahrene soziale Unterstützung sowie Feedback am Arbeitsplatz bei Mitarbeitenden in Einrichtungen der Behindertenbetreuung eine protektive Wirkung im Hinblick auf die Entwicklung von emotionaler Erschöpfung und Burn-out (Driller 2008; Gibson et al. 2009; Gray-Stanley & Muramatsu, 2011; Kozak et al. 2013; Mutkins, Brown & Thorsteinsson, 2011; Robertson et al., 2005; Roth et al. 2018; Vassos und Nankervis 2012; Vassos, Nankervis, Skerry & Lante, 2013, 2017). Einer Studie von Kowalski et al. (2010) zufolge ist zudem die Wahrnehmung größerer Handlungsspielräume mit einem geringeren Burn-out-Risiko bei Fachkräften in der Behindertenhilfe assoziiert.
Die Befunde zu arbeitsbezogenen Faktoren, die Einfluss auf die Entstehung von Erschöpfungssymptomen bei Berufstätigen in Arbeitsfeldern der Behindertenhilfe nehmen, decken sich mit dem allgemeinen Forschungsstand zur Gesundheit bei Erwerbstätigen. Nach einem internationalen Metaüberblick von Niedhammer, Bertrais und Witt (2021) wurden in vielen Studien Assoziationen zwischen Burn-out mit quantitativen und emotionalen Arbeitsanforderungen oder sozialer Unterstützung und Handlungsspielräumen am Arbeitsplatz beobachtet.
Die Empirie steht im Einklang mit dem „Job Demands-Resources Model of Burnout and Work Engagement (JD-R)“ (Bakker und Demerouti 2007; Bakker et al. 2014). Dieses Modell steht in der Tradition des „Job-Demand Control Model“ von Karasek (1979, 2011), welches stressbedingte Krankheitsrisiken und Verhaltenskorrelate von Arbeitsplätzen vorhersagt. Dagegen wird das JD-R-Modell insbesondere angewendet, um Burn-out zu prognostizieren (Demerouti und Nachreiner 2019). Nach Devereux et al. (2009) sollte dieses relativ gut belegte (Bakker und Demerouti 2017; Lesener et al. 2019) Rahmenkonzept stärker in der Forschung zur Gesundheit bei Beschäftigten in der Eingliederungshilfe berücksichtigt werden.
Dem JD-R-Modell zufolge weist jeder Beruf generell spezifische Risikofaktoren, die mit Arbeitsstress verbunden sind, auf (Bakker und Demerouti 2007; Bakker et al. 2014). Diese Faktoren können laut dem JD-R-Modell in die beiden allgemeinen Kategorien Arbeitsanforderungen und -ressourcen unterteilt werden (Bakker und Demerouti 2007; Bakker et al. 2014). Arbeitsanforderungen sind Merkmale der Arbeit, die eine längere physische oder psychische Anstrengung erfordern, und sind entsprechend mit physischen sowie psychischen Kosten für das Individuum verbunden. Eine andauernde Konfrontation mit hohen Arbeitsanforderungen führt längerfristig zu Erschöpfung (Demerouti und Nachreiner 2019). Beispiele für Arbeitsanforderungen sind eine hohe Arbeitsintensität, eine ungeeignete Arbeitsumgebung (z. B. Lärm) oder hohe emotionale Anforderungen (z. B. Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen) (Demerouti und Nachreiner 2019). Arbeitsressourcen tragen nach Bakker und Demerouti (2007) hingegen dazu bei, Arbeitsanforderungen und deren negative Auswirkungen zu verringern, und unterstützen die persönliche Entwicklung sowie das Erreichen von arbeitsbezogenen Zielen. Zudem können sie nach dem JD-R-Modell einen Prozess, der zur Steigerung der Motivation und des Arbeitsengagements der Mitarbeitenden führen kann, auslösen. Als Arbeitsressourcen werden soziale Unterstützung, Handlungsspielräume am Arbeitsplatz, Feedback über die erbrachte Leistung oder die für sich selbst erlebte Sinnhaftigkeit der Arbeit angesehen (Demerouti und Nachreiner 2019).
Nach Befunden, die auf Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland beruhen, scheint Burn-out auch bei Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen in Deutschland ein relevantes Gesundheitsproblem zu sein. So fallen im AOK-Fehlzeitenreport 2023 die Berufe in der Heilerziehungspflege und Sonderpädagogik durch überproportional viele Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund der Zusatzdiagnose Burn-out auf (Meyer et al. 2023). Weiterhin weist der Fehlzeitenreport 2023 bei den Berufen in der Heilerziehungspflege und Sonderpädagogik auf hohe Fehlzeiten im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen hin (Meyer et al. 2023). Daneben ergab eine Analyse der repräsentativen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 von Mayer und Hollederer (2024), dass sich Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik in den letzten 12 Monaten häufiger arbeitsunfähig gemeldet haben als die anderen Berufen in Deutschland.
Weitere nationale Forschungsarbeiten geben Einblicke in einzelne Praxisfelder der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik. Eine Studie von Driller (2008) ermittelte bei 175 Mitarbeitenden in Wohnheimen und Werkstätten für Menschen mit Behinderung, dass knapp ein Drittel sich ein- bis mehrmals im Monat emotional erschöpft fühlte. Eine Studie von Kozak et al. (2013) konnte bei 409 Betreuungskräften in Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen gegenüber anderen Berufen in Deutschland keine erhöhten Burn-out-Werte feststellen.
Laut den Selbstauskünften von 400 Erwerbstätigen in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung, die im Rahmen der bundesweiten Studie „Betreuung von Menschen mit Behinderung in Deutschland (BMBD)“ befragt wurden, fühlten sich mehr als die Hälfte von diesen durch ihre berufliche Tätigkeit belastet (Habermann-Horstmeier 2016). Auf Basis der Daten der BMBD-Studie konstatieren Habermann-Horstmeier und Limbeck (2017), dass der Gesundheitszustand von Erwerbstätigen in Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Behinderung im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung erheblich schlechter ist. Bei knapp der Hälfte der Befragten (46,1 %) in der BMBD-Studie bestand die Befürchtung, in Zukunft ein Burn-out zu erleiden (Habermann-Horstmeier und Limbeck 2017). Neun Prozent der Betreuungskräfte hatten bereits in der Vergangenheit ein Burn-out (Habermann-Horstmeier und Limbeck 2017).
Eine Befragung von Roth et al. (2018) von 1912 Mitarbeitenden in Wohnheimen für Menschen mit Behinderung in Deutschland erbrachte, dass sich diese im Vergleich zu Beschäftigten in anderen Arbeitsfeldern häufiger erschöpft fühlen und einen subjektiv schlechteren Gesundheitszustand aufweisen. Den Ergebnissen von Roth et al. (2018) zufolge sind die quantitativen und emotionalen Anforderungen in der Berufstätigkeit in Wohnheimen für Menschen mit Behinderung im Abgleich zu anderen Berufen signifikant erhöht. Andererseits explorierten Roth et al. (2018), dass die Beschäftigten in Wohnheimen für Menschen mit Behinderung einen größeren Einfluss auf ihre Arbeit haben, häufiger Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen sowie durch die Führungskraft erhalten und mehr Rückmeldungen zur Qualität ihrer geleisteten Arbeit als andere Erwerbstätige bekommen.

Ziel und Forschungsfrage der Studie

Der skizzierte Forschungsstand zeigt, dass bislang keine Studie vorliegt, die generelle Aussagen über die berufsspezifischen Arbeitsbedingungen und die Gesundheit der Heilerziehungspflegenden sowie der Heilpädagoginnen und Heilpädagogen in Deutschland erlaubt. Der Beitrag zielt darauf ab, diese empirische Lücke zu schließen. Dazu werden Arbeitsanforderungen und -ressourcen, der Gesundheitszustand sowie Gesundheitsbeschwerden bei Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen erforscht und im Vergleich zu allen anderen Berufen in Deutschland analysiert. Die zentralen Forschungsfragen der Studie sind, ob Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik durch ihre Arbeitssituation überproportional stark belastet sind, und ob es Unterschiede im Gesundheitszustand sowie in der Prävalenz von Gesundheitsbeschwerden und Erschöpfungssymptomen zwischen dieser Berufsgruppe und allen weiteren Berufen in Deutschland gibt.

Methode

Die Studie nutzt Daten der „BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 – Arbeit und Beruf im Wandel. Erwerb und Verwertung beruflicher Qualifikationen“ (Hall et al. 2020). Die repräsentative Befragung wurde vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) vom Oktober 2017 bis April 2018 mittels computergestützter telefonischer Interviews (CATI) durchgeführt (Lück et al. 2019). Der Datenzugang erfolgte über einen Scientific-Use-File des Forschungsdatenzentrums im BIBB.
Die Grundgesamtheit der Repräsentativerhebung bilden Kernerwerbstätige in Deutschland, die mindestens 15 Jahre alt sind und einer bezahlten Arbeit von mindestens 10 h/Woche nachgehen. Die Zufallsstichprobe umfasst 20.012 Erwerbstätige. Für die Hochrechnung enthält der Scientific-Use-File ein Anpassungsgewicht. Die Referenzstrukturen liefert der Mikrozensus 2017. Die Auswahl der Telefonnummern basiert auf einem Zufallsverfahren (Gabler-Häder-Verfahren), das sicherstellt, dass die Stichprobe repräsentativ angelegt ist. Die Erhebungsmethode ist detailliert bei Rohrbach-Schmidt und Hall (2020) und die Stichprobe bei Lück et al. (2019) beschrieben.
Der Scientific-Use-File der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 beinhaltet ein breites Variablenset in hoher fachlicher Gliederung. Der Survey fokussierte Fragen, die sich auf den Arbeitsplatz beziehen. Aus den Angaben wurde eine beruflich ausdifferenzierte Datenbasis gebildet. Die Erwerbstätigen wurden gefragt, welche konkreten beruflichen Tätigkeiten sie aktuell ausführen. Dadurch konnten die Studienteilnehmenden, die als „Heilerziehungspflegende“ bzw. „Heilpädagoginnen und Heilpädagogen“ tätig waren, in der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 eruiert werden. Die Berufsabgrenzung erfolgte in der vorliegenden Studie auf Grundlage der deutschen „Klassifikation der Berufe 1992“ des Statistisches Bundesamt (1992). Diese hat den Vorteil, dass sie Heilerziehungspflegende sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen von 369 Berufen gesondert erfasst, wodurch eine Abgrenzung zu anderen Berufen ermöglicht wurde.
Neben den soziodemografischen Variablen Geschlecht, Alter und berufliche Qualifikation sind in der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 auch arbeitsplatzbezogene Merkmale wie die Arbeitszeit enthalten. Die Erwerbstätigen konnten zudem im Zuge der Erhebung Auskunft darüber geben, wie häufig bestimmte Arbeitsanforderungen während ihrer Arbeitszeit aufgetreten sind (Antwortoptionen: häufig, manchmal, selten, nie). Traten diese häufig auf, wurde die Frage gestellt: „Belastet Sie das?“ (Antwortoptionen: ja/nein). Ferner enthält der Datensatz Items zu Arbeitsressourcen wie Handlungsspielräume, soziale Unterstützung und Bedeutsamkeit der Arbeit.
Zu den erhobenen Gesundheitsvariablen gehören amtlich anerkannte Behinderung und Gesundheitszustand, der über eine Selbsteinschätzung des allgemeinen Gesundheitszustands erhoben wurde. Die Frage hierzu lautete: „Wie würden Sie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand beschreiben?“ (Antwortoptionen: ausgezeichnet, sehr gut, gut, weniger gut, schlecht). Der subjektiv erfasste allgemeine Gesundheitszustand ist ein zentraler Gesundheitsindikator und wird weltweit häufig in Gesundheitserhebungen verwendet. Er wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Gesundheitsbefragungen empfohlen (de Bruin et al. 1996).
Weiterhin wurden in der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 verschiedene gesundheitliche Beschwerden erkundet. Abgefragt wurden u. a. folgende 6 Symptome der „arbeitsbedingten psychischen Erschöpfung“ (Hasselhorn und Nübling 2004): 1. nächtliche Schlafstörungen; 2. Müdigkeit, Mattigkeit oder Erschöpfung; 3. Magen- oder Verdauungsbeschwerden; 4. Kopfschmerzen; 5. Nervosität oder Reizbarkeit; 6. Niedergeschlagenheit. Daneben wurde eruiert, ob bei den Befragten in den letzten 12 Monaten häufig eine „körperliche Erschöpfung“ oder „emotionale Erschöpfung“ vorlag.
Zudem wurden die Verbreitung und die Inanspruchnahme der betrieblichen Gesundheitsförderung erfasst. Die Erwerbstätigen wurden dazu gefragt, ob in ihrem Betrieb in den letzten 2 Jahren Maßnahmen der Gesundheitsförderung durchgeführt wurden. Unter Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung wurden Bewegungsprogramme, Ernährungsberatung, Stressmanagement oder Gesundheitszirkel verstanden. Wurden diese mit ja beantwortet, schloss sich die Frage an: „Haben Sie daran teilgenommen? (Ja/nein)“.
Der Forschungsansatz verwendet für diese Sekundärdatenanalyse die Methoden der deskriptiven Statistik und Korrelationsanalytik. Für die Testung von Unterschiedshypothesen wurden Chi-Quadrat-Tests nach Pearson durchgeführt. Ein p-Wert von weniger als 0,05 wurde verwendet, um einen statistisch signifikanten Zusammenhang festzustellen. Die Analysen wurden mit IBM/SPSS-Statistics 29 durchgeführt.

Ergebnisse

Soziodemografische Merkmale und Arbeitszeit

Von den im Zuge der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 befragten 20.012 Erwerbstätigen waren 130 Personen zum Zeitpunkt der Erhebung als Heilerziehungspflegende oder Heilpädagoginnen und Heilpädagogen tätig (Tab. 1).
Tab. 1
Soziodemografische Merkmale und Arbeitszeit bei Fachkräften der Heilerziehungspflege/Heilpädagogik und anderen Berufen
Merkmale
n
(erfasst)
Heilerziehungspflege/-pädagogik
Andere Berufe
p-Wert
Fallzahlen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 gesamt
20.012
130
19.882
 
I. Geschlecht
Männlich
10.942
38,7 %
54,8 %
< 0,001
Weiblich
9070
61,3 %
45,2 %
II. Alter
Bis einschließlich 40 Jahre
7902
35,5 %
39,5 %
< 0,05
41 bis 50 Jahre
5051
16,9 %
25,3 %
51 Jahre und mehr
7059
47,6 %
35,2 %
Durchschnittsalter (Mittelwert, SD)
20.012
46,6
(SD = 10,5)
44,0
(SD = 12,2)
III. Kinder
Ja
12.534
74,2 %
62,8 %
< 0,01
Nein
7407
25,8 %
37,2 %
IV. Ausbildungsabschluss
Ohne Berufsabschluss
1775
/
8,9 %
< 0,001
Duale oder schulische Berufsausbildung, einfache oder mittlere Beamte
11.099
71,0 %
55,7 %
Aufstiegsfortbildung (Meister, Techniker u. Ä.)
1506
/
7,7 %
Fachhochschule, Universität, BA, gehobene, höhere Beamte
5558
11,3 %
27,5 %
V. Arbeitszeit
Mindestens einmal im Monat samstags arbeiten
19.986
54,0 %
43,5 %
< 0,05
Mindestens einmal im Monat sonntags arbeiten
19.989
53,2 %
25,7 %
< 0,001
Bereitschaftsdienst
20.012
18,4 %
11,5 %
< 0,05
Rufbereitschaft
20.012
18,5 %
12,7 %
0,053
Arbeit auf Abruf
20.012
16,1 %
11,3 %
0,093
„/“ bedeutet, dass ein Wert wegen zu geringen Fallzahlen hier nicht ausgewiesen wird
Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018; gewichtete Daten (Hall et al. 2020)
Wie Tab. 1 zeigt, bestehen zwischen Fachkräften der Heilerziehungspflege sowie Heilpädagogik und anderen Berufen große Disparitäten hinsichtlich ihrer soziodemografischen Merkmale und ihrer Arbeitszeit. Der Frauenanteil ist bei Beschäftigten in der Heilerziehungspflege/-pädagogik mit 61,3 % signifikant höher als bei anderen Berufen (45,2 %). Heilerziehungspflegende sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen sind im Vergleich zu allen weiteren Berufstätigen etwas älter. Deutlich mehr Erwerbstätige in der Berufsgruppe Heilerziehungspflege/-pädagogik (71,0 %) haben eine duale oder schulische Berufsausbildung als Beschäftigte in anderen Berufen (55,7 %).
Bei der Arbeitszeit zeigt sich in Tab. 1, dass mehr als die Hälfte der befragten Heilerziehungspflegenden und Professionellen der Heilpädagogik berichteten, mindestens einmal im Monat samstags bzw. sonntags (54,0 % bzw. 53,2 %) arbeiten zu müssen. Die entsprechenden Anteile sind bei den anderen Berufen (43,5 % bzw. 25,7 %) signifikant darunter. Aber auch Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft und Arbeit auf Abruf treten bei der Berufsgruppe Heilerziehungspflege und Heilpädagogik häufiger auf als in anderen Berufen (Tab. 1).

Arbeitsanforderungen und damit verbundene Belastungen

Tab. 2 gibt Auskunft über das Auftreten bestimmter Arbeitsanforderungen bei Erwerbstätigen, und ob diese als belastend wahrgenommen wurden. Die Auswertungen zeigen, dass mehr Beschäftigte in der Berufsgruppe Heilerziehungspflege und Heilpädagogik (79,8 %) im Vergleich zu Erwerbstätigen in anderen Berufen (53,3 %) angaben, häufig im Stehen arbeiten zu müssen. Häufiges Arbeiten im Stehen wurde aber nur von wenigen Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen als belastend wahrgenommen. Ferner verdeutlichen die Analysen, dass mehr als ein Drittel der Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Professionellen der Heilpädagogik häufig schwere Lasten heben und tragen mussten. Dies übersteigt signifikant den Anteil von 22,5 % bei den anderen Berufen. Weiterhin arbeitete ungefähr ein Drittel der Erwerbstätigen in der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik häufig bei Lärm (35,5 %) bzw. störenden Geräuschen (31,7 %). Auffallend bei der Berufsgruppe Heilerziehungspflege/-pädagogik (35,8 %) ist im Vergleich zu den anderen Berufen (12,7 %) der signifikant häufigere Umgang mit Mikroorganismen wie Krankheitserregern, Bakterien, Schimmelpilzen oder Viren. Belastend empfanden dieses 40,0 % der Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen.
Tab. 2
Arbeitsanforderungen bei Fachkräften der Heilerziehungspflege/Heilpädagogik und anderen Berufen
Arbeitsbedingungen
Frage
(Antwortoptionen: häufig, manchmal, selten, nie)
Berufe
Häufig
Davon
p-Wert
(Spalte 4)
p-Wert
(Spalte 5)
Ja, belastet
Spalte 1
Spalte 2
Spalte 3
Spalte 4
(%)
Spalte 5
(%)
Spalte 6
Spalte 7
I. Körperliche Anforderungen
1. Arbeiten im Stehen
(n = 19.979)
Im Stehen arbeiten. Wie häufig kommt dies vor?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
79,8
20,2
< 0,001
0,145
Andere Berufe
53,3
26,7
2. Heben und Tragen von Lasten von mehr als 20 kg (Männer) bzw. 10 kg (Frauen)
(n = 19.999)
Lasten von mehr als 20kg (männlich) bzw. 10kg (weiblich) heben und tragen?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
35,5
61,4
< 0,001
0,249
Andere Berufe
22,5
52,6
3. Unter Lärm arbeiten
(n = 19.989)
Unter Lärm arbeiten?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
35,5
75,0
< 0,05
< 0,01
Andere Berufe
25,4
53,5
4. Unter störenden Geräuschen arbeiten
(n = 19.991)
Unter störenden Geräuschen arbeiten?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
31,7
87,2
0,083
< 0,001
Andere Berufe
22,8
59,1
5. Umgang mit Mikroorganismen
(n = 19.965)
Umgang mit Mikroorganismen wie Krankheitserregern, Bakterien, Schimmelpilzen oder Viren?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
35,8
40,0
< 0,001
0,566
Andere Berufe
12,7
35,9
II. Arbeitsintensität und -umfang
1. Termin‑/Leistungsdruck
(n = 20.005)
Wie häufig kommt es bei Ihrer Arbeit vor, dass Sie unter starkem Termin- oder Leistungsdruck arbeiten müssen?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
28,2
74,3
< 0,001
0,294
Andere Berufe
48,0
65,9
2. Gleichzeitige Arbeiten
(n = 19.996)
Wie häufig kommt es bei Ihrer Arbeit vor, dass Sie verschiedenartige Arbeiten oder Vorgänge gleichzeitig im Auge behalten müssen?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
76,6
31,9
< 0,001
0,970
Andere Berufe
60,7
31,7
3. Leistungsfähigkeit
(n = 19.970)
Wie häufig kommt es bei Ihrer Arbeit vor, dass Sie bis an die Grenzen Ihrer Leistungsfähigkeit gehen müssen?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
21,0
68,0
0,143
0,323
Andere Berufe
16,1
76,4
4. Arbeitsgeschwindigkeit
(n = 19.954)
Wie häufig kommt es bei Ihrer Arbeit vor, dass Sie sehr schnell arbeiten müssen?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
20,2
60,0
< 0,001
0,312
Andere Berufe
33,9
49,9
5. Arbeitsstörungen
(n = 19.998)
Wie häufig kommt es bei Ihrer Arbeit vor, dass Sie bei der Arbeit gestört oder unterbrochen werden?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
53,2
63,5
0,054
0,523
Andere Berufe
44,6
59,5
III. Emotionale Anforderungen
1. Gefühlsmäßig belastende
Situationen
(n = 19.978)
Wie häufig kommt es vor, dass Ihre Tätigkeit Sie in Situationen bringt, die Sie gefühlsmäßig belasten?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
21,0
< 0,01
Andere Berufe
12,1
2. Abschalten nach der Arbeit
(n = 19.976)
Wie oft kommt es bei Ihrer Arbeit vor, dass es Ihnen schwerfällt, nach der Arbeit abzuschalten?
Heilerziehungspflege/-pädagogik
25,0
0,403
Andere Berufe
21,9
† Frage: „Belastet Sie das? Ja/nein“
‡ Die Belastung wurde nicht erfragt
Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018; gewichtete Daten (Hall et al. 2020)
In Tab. 2 zeigt sich außerdem, dass in der Erwerbstätigkeit von Fachkräften der Heilerziehungspflege und Professionellen der Heilpädagogik im Bereich der Arbeitsintensität und des Arbeitsumfangs hohe Anforderungen bestehen. Mehr als drei Viertel der Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen gaben an, häufig verschiedenartige Arbeiten oder Vorgänge gleichzeitig im Auge behalten zu müssen. Der entsprechende Wert liegt bei den anderen Berufen mit rund 60 % signifikant darunter. Darüber hinaus sind häufig Störungen oder Unterbrechungen im Berufsalltag bei über der Hälfte der Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen aufgetreten. Dies übersteigt deutlich den Prozentsatz von 44,6 % bei den anderen Berufen. Hingegen ist ein häufiger Termin- oder Leistungsdruck bei anderen Berufen (48,0 %) verbreiteter als bei der Berufsgruppe der Heilerziehungspflege/-pädagogik (28,2 %). Tritt diese Arbeitsbedingung jedoch häufig im Arbeitsalltag auf, so fühlten sich rund drei Viertel der Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik belastet.
Wie aus Tab. 2 ebenfalls hervorgeht, ist der Anteil an emotionalen Anforderungen bei der Berufsgruppe Heilerziehungspflege und Heilpädagogik überproportional hoch. So gaben 21,0 % der Heilerziehungspflegenden sowie der Heilpädagoginnen und Heilpädagogen die Auskunft, dass ihre Arbeit sie häufig in emotional belastende Situationen bringt. Dies übertrifft signifikant den Wert von 12,1 % bei den anderen Berufen. Zudem findet es ein Viertel der Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Professionellen der Heilpädagogik häufig schwierig, nach der Arbeit abschalten zu können.

Arbeitsressourcen

Abb. 1 präsentiert verschiedene Arbeitsressourcen, die bei Erwerbstätigen vorliegen können. Im Bereich der Handlungsspielräume zeigt sich, dass rund zwei Drittel der Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen häufig ihre Arbeit selbst planen bzw. einteilen und sie relativ oft Einfluss auf den Umfang der ihnen zugewiesenen Arbeitsmenge nehmen können. Die Möglichkeit, häufig selbst darüber entscheiden zu können, wann Pause gemacht wird, hatten hingegen deutlich mehr Beschäftigte in anderen Berufen (64,0 %) als Heilerziehungspflegende sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen (46,7 %).
Soziale Unterstützung ist eine bedeutende Ressource am Arbeitsplatz. Von den Fachkräften der Heilerziehungspflege und Professionellen der Heilpädagogik fühlten sich 90,3 % häufig als Teil einer Gemeinschaft am Arbeitsplatz. Dieser Wert ist signifikant höher als der entsprechende Wert von 79,6 % bei den anderen Berufen. Außerdem berichteten 87,1 % der Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, dass die Zusammenarbeit zwischen ihnen und ihren Kolleginnen und Kollegen häufig gut ist. Der korrespondierende Wert liegt bei den anderen Berufen mit 86,7 % geringfügig darunter. Weiterhin nannten 81,1 % der Erwerbstätigen in der Heilerziehungspflege/-pädagogik, dass sie häufig Hilfe und Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen erhalten, wenn sie diese brauchen, was etwas über dem Anteil von 79,1 % bei den anderen Berufen ist. Im Vergleich zu den anderen Berufen erhielten Heilerziehungspflegende sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen etwas weniger häufig Hilfe und Unterstützung vom direkten Vorgesetzten sowie Lob und Anerkennung. Die beobachteten Differenzen zwischen Fachkräften der Heilerziehungspflege sowie Heilpädagogik und anderen Berufen fielen bei diesen drei Arbeitsbedingungen im Bereich der sozialen Unterstützung allerdings nicht signifikant aus.
In den letzten Jahren wurde innerhalb der arbeitswissenschaftlichen Diskussion auch die Sinnhaftigkeit der Arbeit als relevante Ressource am Arbeitsplatz betont. Abb. 1 verdeutlicht, dass 87,9 % der Beschäftigten in der Berufsgruppe der Heilerziehungspflege/-pädagogik angaben, oft das Gefühl zu haben, dass ihre Tätigkeit wichtig ist. Dies ist signifikant höher als der entsprechende Anteil von 77,6 % in den anderen Berufen.

Gesundheit, betriebliche Gesundheitsförderung und gesundheitliche Beschwerden

Wie Tab. 3 demonstriert, gaben signifikant weniger Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Professionelle der Heilpädagogik (21,0 %) als Erwerbstätige in anderen Berufen (34,4 %) an, dass ihr Gesundheitszustand ausgezeichnet oder sehr gut ist. Bei den Frauen sind die korrespondierenden Prozentsätze leicht niedriger als bei den Männern. Von den Heilerziehungspflegerinnen und Heilpädagoginnen berichteten 19,5 % einen ausgezeichneten oder sehr guten allgemeinen Gesundheitszustand. Bei den weiblichen Erwerbstätigen in anderen Berufen waren es mit 33,1 % signifikant mehr. In Relation zu Beschäftigten in anderen Berufen (8,9 %) nannte die Berufsgruppe Heilerziehungspflege/Heilpädagogik (16,1 %) zudem wesentlich häufiger das Vorliegen einer amtlich anerkannten Behinderung.
Tab. 3
Gesundheit, betriebliche Gesundheitsförderung und gesundheitliche Beschwerden bei Fachkräften der Heilerziehungspflege/Heilpädagogik und anderen Berufen
Merkmale
Frage
Heilerziehungspflege/-pädagogik
(%)
Andere Berufe
(%)
p-Wert
I. Gesundheitszustand und Behinderung
Gesundheitszustand ausgezeichnet oder sehr gut (vs. gut/weniger gut/schlecht)
(n = 19.958)
Wie würden Sie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand beschreiben?
21,0
34,4
< 0,01
Amtlich anerkannte Behinderung
(n = 19.964)
Haben Sie eine amtlich anerkannte Behinderung?
16,1
8,9
< 0,01
II. Betriebliche Gesundheitsförderung
Angebot im Betrieb in den letzten 2 Jahren
(n = 18.088)
Wurden in Ihrem Betrieb in den letzten 2 Jahren Maßnahmen der Gesundheitsförderung durchgeführt?
58,3
46,6
< 0,05
Teilnahme
(n = 8434)
Haben Sie daran teilgenommen?
54,3
59,1
0,412
III. Körperliche Beschwerden
Schmerzen im unteren Rücken, Kreuzschmerzen
(n = 19.938)
Sagen Sie mir bitte, ob die folgenden gesundheitlichen Beschwerden bei Ihnen in den letzten 12 Monaten während der Arbeit bzw. an Arbeitstagen aufgetreten sind. Uns interessieren die Beschwerden, die häufig vorkamen
50,8
46,1
0,297
Schmerzen in Nacken- und Schulterbereich
(n = 19.942)
52,4
49,5
0,512
Schmerzen in den Armen
(n = 19.942)
29,0
19,9
< 0,05
Schmerzen in den Händen
(n = 19.938)
22,6
16,6
0,075
Schmerzen in der Hüfte
(n = 19.932)
24,2
13,8
< 0,01
Schmerzen in den Knien
(n = 19.945)
39,2
22,2
< 0,001
Schmerzen in den Beinen, Füßen
(n = 19.948)
33,9
20,3
< 0,001
IV. Arbeitsbedingte psychische Erschöpfung
Kopfschmerzen
(n = 19.942)
Und sind in den letzten 12 Monaten während der Arbeit bzw. an Arbeitstagen folgende Beschwerden bei Ihnen häufig aufgetreten?
37,4
33,6
0,375
Nächtliche Schlafstörungen
(n = 19.937)
37,9
29,4
< 0,05
Allgemeine Müdigkeit, Mattigkeit oder Erschöpfung
(n = 19.934)
62,1
47,7
< 0,01
Magen- oder Verdauungsbeschwerden
(n = 19.952)
15,3
14,8
0,874
Nervosität oder Reizbarkeit
(n = 19.937)
33,1
27,7
0,187
Niedergeschlagenheit
(n = 19.943)
32,3
20,8
< 0,01
Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018; gewichtete Daten (Hall et al. 2020)
In Tab. 3 zeigt sich außerdem, dass 58,3 % der Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen von Maßnahmen der Gesundheitsförderung im Betrieb in den letzten 2 Jahren berichteten. Der Anteil ist signifikant höher als bei den anderen Berufen (46,6 %). An Angeboten der betrieblichen Gesundheitsförderung nahm gut die Hälfte (54,3 %) der Beschäftigten in der Heilerziehungspflege/Heilpädagogik teil.
Weiterhin informiert Tab. 3 über gesundheitliche Beschwerden, die in den letzten 12 Monaten bei Beschäftigten häufig aufgetreten sind. Es zeigt sich, dass Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Professionelle der Heilpädagogik etwas häufiger von körperlichen Beschwerden betroffen sind. Ganz oben stehen dabei Schmerzen im Nacken‑/Schulterbereich sowie im unteren Rückenbereich, die jeweils von gut der Hälfte der Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen berichtet wurden.
Wie Tab. 3 belegt, ist die weitaus am häufigsten berichtete Beschwerde von der Berufsgruppe Heilerziehungspflege/Heilpädagogik mit 62,1 % die allgemeine Müdigkeit, Mattigkeit oder Erschöpfung. Überdies fällt in Tab. 3 auf, dass nächtliche Schlafstörungen und, Niedergeschlagenheit signifikant häufiger bei dieser Berufsgruppe als bei anderen Berufen in den letzten 12 Monaten auftraten.
In Abb. 2 wird das Auftreten von häufiger körperlicher und emotionaler Erschöpfung in den letzten 12 Monaten während der Arbeit bzw. an Arbeitstagen in der Gegenüberstellung der Berufe visualisiert. Nach den Selbstauskünften trat bei knapp der Hälfte der Beschäftigten in der Heilerziehungspflege/Heilpädagogik (48,4 %) häufig körperliche Erschöpfung in den letzten 12 Monaten auf. Daneben ist die Prävalenz von häufiger emotionaler Erschöpfung im Abgleich zu anderen Berufen (25,8 %) signifikant höher bei der Berufsgruppe Heilerziehungspflege/Heilpädagogik (39,5 %).
Als ein zentraler Indikator für Burn-out wird in der wissenschaftlichen Diskussion gleichzeitige körperliche und emotionale Erschöpfung angesehen (Guseva Canu et al. 2021). In Abb. 2 zeigt sich, dass signifikant mehr Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Professionelle der Heilpädagogik (31,9 %) von gleichzeitiger körperlicher und emotionaler Erschöpfung berichteten als Erwerbstätige in anderen Berufen (16,7 %). Frauen sind häufiger von körperlicher und emotionaler Erschöpfung betroffen. Der Anteil von körperlicher als auch emotionaler Erschöpfung liegt bei Heilerziehungspflegerinnen und Heilpädagoginnen bei 40,8 % und damit deutlich über dem der Frauen der anderen Berufsgruppen (20,7 %).

Diskussion

Vor der inhaltlichen Diskussion der Ergebnisse werden zunächst die Limitationen der Studie, die sich auf Grundlage der gewählten Datenbasis ergaben, skizziert. Denn die Daten der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 wurden lediglich sekundäranalytisch genutzt, um Arbeitsbedingungen und Gesundheit bei Fachkräften der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik in Deutschland zu erforschen.

Limitationen

Bei der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 handelt es sich um eine repräsentative Erhebung mit einer großen Stichprobe von 20.012 Erwerbstätigen. Die hier vorgestellte Sekundäranalyse liefert daher repräsentative Ergebnisse für die Berufsgruppe Heilerziehungspflege/Heilpädagogik. Zudem waren auf Grundlage der Daten der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 Vergleiche mit anderen Berufen möglich. Im Gegensatz zu vorherigen Studien ist die vorliegende Forschungsarbeit nicht auf ausgewählte Arbeitsfelder von Heilerziehungspflegenden und Professionellen der Heilpädagogik begrenzt. Durch die umfassende Erhebung von Arbeitsanforderungen und -ressourcen sowie gesundheitlichen Beschwerden im Zuge der BIBB/BAuA Erwerbstätigenbefragung 2018 können prinzipiell Zusammenhänge gut untersucht werden.
Im Hinblick auf die in dieser Studie fokussierten Berufe bestehen aber methodische Einschränkungen. Die Berufsgruppe Heilerziehungspflege/Heilpädagogik ist in Deutschland eine relativ kleine und daher auch in der repräsentativen BIBB/BAuA-Erhebung 2018. Die Fallzahl von 130 befragten Heilerziehungspflegenden und Professionellen der Heilpädagogik schränkte die Möglichkeiten in der Sekundäranalyse erheblich ein. Es wäre wünschenswert gewesen, die Ergebnisse nach Geschlecht, Alter und Bildung zu stratifizieren; insbesondere zum allgemeinen Gesundheitszustand und zu den gesundheitlichen Beschwerden. Multivariate Analysen führten jedoch zu kleinen Zellen und statistischen Unschärfen. Je kleiner die Fallzahlen, desto statistisch unsicherer werden die hochgerechneten Ergebnisse. Bei den Vergleichsanalysen ist daher zu beachten, dass die Unterschiede bei Frauenanteil, Durchschnittsalter und Bildungsstand die Gesundheitsergebnisse zu einem gewissen Grad konfundieren und bei kleinen Fallzahlen vorsichtig zu interpretieren sind.
Die standardisierten Fragen zu den Arbeitsbedingungen eruierten bevorzugt die Häufigkeit von Ereignissen in der beruflichen Tätigkeit bei den Antwortoptionen. Es ist aber kritisch anzumerken, dass die Antwortoption „häufig“ in den Ausfüllhinweisen nicht weiter quantifiziert wurde. Das könnte methodisch zu Unschärfen führen, die jedoch bei den hier angestellten Gruppenvergleichen zwischen den Berufen gleichermaßen zutreffen dürften und damit nur die Randverteilungen der Items tangieren.
Überdies wurde die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung konzipiert als Querschnittsbefragung, die im Abstand von 5 bis 6 Jahren regelmäßig wiederholt wird. Es können deshalb aus den statistisch signifikanten Assoziationen nicht ohne Weiteres kausale Beziehungen abgeleitet werden.

Diskussion der Ergebnisse

Die Studienergebnisse weisen bei der Berufsgruppe Heilerziehungspflege/Heilpädagogik auf einen hohen Bedarf an Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie der betrieblichen Gesundheitsförderung hin. Nach den Selbstauskünften beurteilen nur rund 21 % der Fachkräfte der Heilerziehungspflege und Professionellen der Heilpädagogik ihren Gesundheitszustand als ausgezeichnet oder sehr gut.
Darüber hinaus treten nach den Auswertungen Erschöpfung und psychosomatische gesundheitliche Beschwerden bei der Berufsgruppe Heilerziehungspflege/Heilpädagogik überproportional häufig auf. Alarmierend ist der Prozentsatz von 62,1 % der Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen mit häufiger allgemeiner Müdigkeit, Mattigkeit oder Erschöpfung in den letzten 12 Monaten. Des Weiteren klagte rund ein Drittel der Heilerziehungspflegenden und Professionellen der Heilpädagogik über häufige körperliche und emotionale Erschöpfung. Dieser Wert ist fast doppelt so hoch wie in den anderen Berufen. Sie sind deshalb gefährdet, an einem Burn-out zu leiden (Shoman et al. 2021). Das ist konsistent zur Studienlage, nach der eine Erwerbstätigkeit in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung in Deutschland mit dem Risiko des „Ausbrennens“ einhergeht (Driller 2008; Habermann-Horstmeier und Limbeck 2017; Meyer et al. 2023; Roth et al. 2018). Der Anteil liegt auch höher als in den Berufen der Sozialen Arbeit (Hollederer 2022, 2023). Vor dem Hintergrund der Ergebnisse und des Forschungsstands sind mehr Angebote zur Burn-out-Prävention in Arbeitsfeldern der Heilerziehungspflege/Heilpädagogik angezeigt.
Die Arbeitswelt ist komplex, und jeder Beruf weist spezifische Anforderungen und Ressourcen auf (Demerouti und Nachreiner 2019). Das JD-R-Modell kann in der Praxis zur Optimierung von Arbeitsanforderungen und zur Erhöhung von Arbeitsressourcen genutzt werden (Bakker et al. 2014). Nach diesem Rahmenkonzept sind Arbeitsanforderungen i. Allg. die wichtigsten Prädiktoren für Erschöpfung und psychosomatische Gesundheitsbeschwerden am Arbeitsplatz (Bakker et al. 2014). Gemäß dem empirisch belegten „Challenge-Hindrance Stress Model“ (Crawford et al. 2010; Horan et al. 2020; Van den Broeck et al. 2010) gehen nicht alle Arbeitsanforderungen bei Beschäftigten mit Stressreaktionen und negativen Konsequenzen für die Gesundheit einher, sondern können auch zu deren Motivation und Arbeitsengagement beitragen. Deshalb wurden die Erwerbstätigen in der BIBB/BAuA-Erhebung 2018 auch gefragt, ob sie die jeweilige Arbeitsanforderung belastet.
Den Analysen zufolge empfinden Heilerziehungspflegende sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen v. a. Arbeitsbedingungen im Bereich der Arbeitsintensität, wie ständige Arbeitsstörungen, einen häufigen Termin‑/Leistungsdruck oder oft bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gehen zu müssen, als belastend. Die Arbeitsintensität sollte daher bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen in Bereichen der Heilerziehungspflege/Heilpädagogik berücksichtigt werden. Mit der nach § 5 des Arbeitsschutzgesetzes verpflichtenden Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung liegt zudem ein Instrument vor, in dem auch die Arbeitsintensität hinsichtlich einer möglichen Gesundheitsgefährdung der Beschäftigten analysiert werden muss (Ahlers 2015; Aich 2020). Entsprechend sollte diese flächendeckend bei Fachkräften der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik in Deutschland vollzogen werden.
Weiterhin zeigen die Daten, dass die Berufsgruppe Heilerziehungspflege/Heilpädagogik wesentlich stärker mit emotional belastenden Situationen konfrontiert wird als andere Berufe. Eine Studie von Roth et al. (2018) kam zu vergleichbaren Befunden. Zur Reduktion von emotionalen Anforderungen könnten verhältnispräventive Interventionen zur Arbeitsplatzgestaltung und zum Aufgabenzuschnitt beitragen. Außerdem werden zur Verringerung von emotionalen Beanspruchungen bei Fachkräften der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik regelmäßige Supervisionen empfohlen. Denn diese ermöglichen kollegialen Austausch und können dazu beitragen, den Umgang mit emotional belastenden Situationen zu erleichtern (Schütte und Petersen 2023; Sines und McNally 2007; Wittich 2015).
Arbeitsressourcen sind nach dem JD-R-Modell, jene physischen, psychologischen, sozialen oder organisatorischen Aspekte der Arbeit, die für das Erreichen von Arbeitszielen funktional sind, Arbeitsanforderungen reduzieren und persönliches Wachstum fördern (Bakker und Demerouti 2007). In den Bereichen soziale Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen sowie Sinnhaftigkeit der Arbeit legen die Auswertungen keinen großen Gestaltungsbedarf bei Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen offen. Hingegen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass im Hinblick auf eine „gesundheitsförderliche Führung“ (Franke et al. 2015) in der Praxis von Fachkräften der Heilerziehungspflege und Professionellen der Heilpädagogik Potenzial besteht; insbesondere vor dem Hintergrund des in Studien nachgewiesenen Zusammenhangs zwischen dem Führungsverhalten und Burn-out bei Mitarbeitenden in der Behindertenhilfe (Driller 2008; Gibson et al. 2009; Kozak et al. 2013; Vassos und Nankervis 2012).
Im Bereich der Handlungsspielräume offenbaren die Analysen ein heterogenes Bild bei Fachkräften der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik. Ein Großteil hatte zwar häufig die Möglichkeit, die Arbeit selbst planen und einteilen zu können, jedoch konnten weniger als die Hälfte oft Einfluss auf die ihnen zugewiesene Arbeitsmenge nehmen und über den Zeitpunkt ihrer Pause entscheiden. Vor dem Hintergrund, dass Handlungsspielräume als zentrale Ressource für situatives und informelles Arbeitshandeln diskutiert werden (Böhle et al. 2015), sollten diese in der praktischen Tätigkeit der Heilerziehungspflegenden und Professionellen der Heilpädagogik erweitert werden. Zudem zeigte sich empirisch, dass größere Handlungsspielräume mit einem geringeren Burn-out-Risiko bei Fachkräften in der Behindertenhilfe einhergehen (Kowalski et al. 2010).
Abschließend ist nach den Ergebnissen ein Ausbau der betrieblichen Gesundheitsförderung in Deutschland (Hollederer 2021), aber auch bei der Berufsgruppe Heilerziehungspflege/Heilpädagogik angezeigt. Dem internationalen Forschungsstand zufolge kann betriebliche Gesundheitsförderung die Gesundheit von Beschäftigten nachweislich verbessern und krankheitsbedingte Fehlzeiten verringern (Basińska-Zych und Springer 2021; Tarro et al. 2020).

Schlussfolgerung

Zusammenfassend zeigt die Analyse der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 bei der Berufsgruppe Heilerziehungspflege/Heilpädagogik in Deutschland ein ambivalentes Bild, mit einerseits hohen Arbeitsanforderungen und andererseits berufsspezifischen Ressourcen, aber auch einen Bedarf an Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie der betrieblichen Gesundheitsförderung auf. Die gewonnenen Befunde weisen bei den Fachkräften der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik auf eine hohe Burn-out-Gefährdung hin. Demzufolge sind Interventionen zur Burn-out-Prävention in Settings der Heilerziehungspflege/Heilpädagogik in Deutschland indiziert. Ferner könnte die Vermittlung von Kompetenzen zum Erhalt und zur Förderung der eigenen Gesundheit in den unterschiedlichen Aus‑, Fort- und Weiterbildungen von Heilerziehungspflegenden sowie Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, wie „Selbstfürsorge“ (Groen et al. 2024) oder „Health Literacy“ (Okan et al. 2019), ein wichtiger Baustein zur Burn-out-Prophylaxe sein. Weiterhin werden angesichts der empirischen Befunde ein Ausbau der „betrieblichen Gesundheitsförderung“ (Faller und Abel 2017; Hollederer 2021) sowie die Durchführung von Supervisionen und Gefährdungsbeurteilungen in Einrichtungen und Organisationen der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik empfohlen.

Funding

Die Studie wurde finanziell unterstützt durch die Hans-Böckler-Stiftung unter Grant 2021-421‑4.

Interessenkonflikt

A. Hollederer und D. Mayer geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Literatur
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Metadaten
Titel
Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Erschöpfung bei Fachkräften der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik – Ergebnisse der repräsentativen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
verfasst von
Alfons Hollederer
Dennis Mayer
Publikationsdatum
22.11.2024
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
HeilberufeScience
Elektronische ISSN: 2190-2100
DOI
https://doi.org/10.1007/s16024-024-00420-1