Palliative Care umfasst nicht nur die Sorge für unheilbar Kranke, sondern auch die Sorge für deren Angehörige. Im Alltag des Medizin- und Pflegebetriebs spielen sie bisher jedoch nur eine Nebenrolle. Den Wenigsten ist bewusst, dass sich insbesondere pflegende Angehörige oft seit Jahren in einer Ausnahmesituation befinden und daher um ihrer selbst willen Beachtung finden müssen. Häufig erteilt die Pflegeorganisation keinen konkreten Auftrag dafür und spezifische Aus- oder Weiterbildungen werden selten angeboten. In Form von Standards oder wenigen Merksätzen ist diese Aufgabe allerdings nicht zu bewältigen. Neben Erfahrung und Fachwissen bedarf es auch des „Engagement des Herzens“ (Gottschlich 1998, S. 83). Ist man sich dieser Tatsachen bewusst, spricht einiges dafür, einen „Leitfaden“ (z. B. ein Angehörigenkonzept) an der Hand zu haben, der Orientierung geben kann und zumindest das technische Rüstzeug bereitstellt.