Unter „Anaphylaxie“ versteht man die Maximalvariante einer allergischen Sofortreaktion, die als akute systemische Reaktion den ganzen Organismus erfassen kann und je nach Schweregrad – es werden 4 Grade unterschieden – mit unterschiedlichen Symptomen einhergeht. Die häufigsten Auslöser sind Arzneimittel, Nahrungsmittel und -zusatzstoffe, Insektengifte, Aeroallergene, Latex, aber auch physikalische Faktoren. Die Prävalenz wird auf 8–10/100.000 Einwohner/Jahr geschätzt, die Häufigkeit tödlich endender Anaphylaxien wird mit 1:10.000 angegeben. Die Akuttherapie richtet sich nach der Intensität der klinischen Symptomatik und umfasst allgemeine Maßnahmen sowie die Gabe bestimmter Medikamente. Medikament der 1. Wahl ist Adrenalin. Bei Stadium IV, d. h. manifestem Atem- oder Kreislaufstillstand, muss die sofortige und sachgerechte Reanimation einsetzen. Generell sollten die Notfallmaßnahmen bei Anaphylaxie naturlatexfrei erfolgen. Die Rezidivprophylaxe beinhaltet Allergenkarenz, die Patienten sollten entsprechend aufgeklärt und mit einem Allergiepass sowie einem auch zur Selbstmedikation geeigneten Notfallset ausgerüstet werden.