Wie entwickelt sich die Mund- und Zahngesundheit bei ambulanter Pflegebedürftigkeit? Dieser Frage widmen sich Wissenschaftler*innen im Projekt InSEMaP unter Federführung des UKE. Das Ziel: Die Versorgung und die Lebensqualität verbessern.
Eine mangelnde Mundhygiene kann sich negativ auf systemische Erkrankungen auswirken, welche unter Umständen dazu geführt haben, dass Menschen pflegebedürftig geworden sind. Im Versorgungsforschungsprojekt InSEMaP (Interaktion von Systemischen Erkrankungen und Mundgesundheit bei ambulanter Pflegebedürftigkeit) wird unter der Leitung von Wissenschaftler*innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) untersucht, wie sich die Mund- und Zahngesundheit bei ambulanter Pflegebedürftigkeit entwickelt und ob sich die Inanspruchnahme von Zahnärzt*innen verändert. Dabei sollen die Zusammenhänge zwischen Zahnarztleistungen, Pflegebedürftigkeit, Morbidität und Kosten aufgedeckt werden. Ziel der Forschenden ist es, einen Versorgungspfad zu entwickeln, der alle beteiligten Personen berücksichtigt und die zahnärztliche Versorgung und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Das Projekt läuft drei Jahre lang und wird mit insgesamt 1,3 Millionen Euro durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert.
Mehr Interaktion zwischen (Zahn-)Ärzt*innen und Pflegenden
Die Wissenschaftler*innen werden die objektive Mundgesundheit von Pflegebedürftigen im Kontext des somatischen Gesundheitszustandes und der mundgesundheitlichen Lebensqualität erheben und analysieren. Darüber hinaus sollen förderliche und hinderliche Faktoren von zahn- und hausärztlicher sowie pflegerischer Versorgung identifiziert und Versorgungspfade beschrieben werden. Daneben werden Daten der DAK Krankenversicherung ausgewertet. Sie sollen verdeutlichen, wie sich nach Eintritt der Pflegebedürftigkeit das Verhalten der betroffenen Personen in Bezug auf zahnärztliche Besuche verändert. Die Ergebnisse sollen das Bewusstsein von Hausärzt*innen und Pflegepersonen für Zusammenhänge des systemischen Gesundheitszustands und die Bedeutung der zahnärztlichen Prävention verstärken und die Zusammenarbeit intensivieren.
Im Versorgungsforschungsprojekt InSEMaP kooperieren fachübergreifend drei UKE-Abteilungen: das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, das Institut und die Poliklinik für Allgemeinmedizin sowie die Poliklinik für Parodontologie, Präventive Zahnmedizin und Zahnerhaltung. Konsortialpartner*innen sind die Hochschule für Angewandte Wissenschaft HAW und die DAK Gesundheit; die Kassenzahnärztliche Vereinigung Hamburg ist Kooperationspartner. (SK)