01.01.2016 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Ambivalenz – ein Schlüsselbegriff der Gerontologie?
Elemente einer Heuristik am Beispiel der Identitätsbildung im Alter
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 1/2016
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Von Ambivalenzen ist in der Gerontologie oft die Rede. Meistens geschieht dies in einem umgangssprachlichen Sinne. Demgegenüber vertreten wir die Auffassung, dass ein historisch-systematisch elaboriertes Konzept von Ambivalenz wichtige Potenziale für die Theorie, Methodologie und Praxis der Gerontologie hat. Wir begründen dies am Beispiel einer Heuristik zur Analyse von Prozessen der Konstitution und Rekonstitution von Identitäten im Alter mithilfe eines Modells, basierend auf einem mehrdimensionalen Verständnis von Ambivalenz. Diese wird definiert als Ausdruck von Erfahrungen des „Vaszillierens“ zwischen entgegengesetzten Polen des Fühlens, Denkens, Wollens und sozialer Strukturen in der handlungsrelevanten Suche nach Sinn und Bedeutung sozialer Beziehungen, Fakten und Texten, die für das Entfalten und Verändern von Facetten persönlicher und kollektiver Identitäten bedeutsam sind.
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