01.06.2014 | Originalien
Altersbilder in Karikaturen deutscher Zeitschriften und Zeitungen
Historischer Vergleich zwischen den 1960er Jahren und der Gegenwart
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 4/2014
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Hintergrund
Das Interesse dieser Studie galt kollektiven Altersbildern, die ungeachtet des rational geführten gesellschaftlichen Altersdiskurses eher unbewusst verwendet werden. Die Annahme war, dass sich diese trotz des Wandels der Lebensphase Alter in den letzten ca. 50 Jahren kaum verändert haben und in ihnen Negativstereotype früherer Generationen fortleben. Zur Überprüfung dieser Hypothese wurden – erstmalig für den deutschen Sprachraum – Altersbilder in Karikaturen empirisch untersucht.
Material und Methoden
Es wurden 2546 Karikaturen der Jahre 1960–1964 und 2007 mit 8882 Figuren inhaltsanalytisch untersucht und in einem interdisziplinären Ansatz sozialwissenschaftliche Operationalisierungen von Altersstereotypen und kulturgeschichtliche Topoi zugrunde gelegt.
Ergebnisse
Junges und hohes Alter werden gleichermaßen durch defizitäre Merkmale und Negativstereotype codiert – 2007 z. T. signifikant häufiger als 1960–1964.
Schlussfolgerung
Kollektive Altersbilder in Pressekarikaturen haben sich in den letzten ca. 50 Jahren nicht wesentlich geändert. „Humor“ sollte als Analysematerial beachtet werden. Er offenbart unbewusste, sozial unerwünschte Altersbilder – auch wissenschaftsinterne.
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