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16.01.2025 | Altenpflege | Nachrichten

2.400 Plätze

Hamburg kauft privatisierte Pflegeheime zurück

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Um die stationäre Pflege in Hamburg zu stärken, kauft die Hansestadt den früheren städtischen Pflegeheimbetreiber „Pflegen & Wohnen“ zurück. 2007 waren die Einrichtungen privatisiert worden. 

© SilviaJansen / Getty Images / iStockTochter schiebt ihre Mutter im Rollstuhl über den Flur einer Pflegeeinrichtung. Der Bedarf an stationären und teilstationären Pflegeplätzen ist hoch.
© SilviaJansen / Getty Images / iStock

Für 380 Mio. Euro erwirbt Hamburg 13 Pflegeheime samt der dazugehörigen Immobilien. Das teilten Finanz- und Sozialbehörde am Dienstag mit. Die Einrichtungen beschäftigen 2.000 Mitarbeitende und bieten insgesamt knapp 2.400 Pflegeplätze. Mit dem Kauf von "Pflegen & Wohnen" kommen die 2007 vom damaligen CDU-geführten Senat privatisierten Einrichtungen wieder zurück in städtische Trägerschaft.

Der Ankauf erfolge „nach intensiven Prüfungen und Verhandlungen“ über die Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement (HGV). Dabei handelt es sich um eine zur Finanzbehörde gehörende Konzernholding der Stadt. Durch das Auslaufen besonderer Versorgungsverpflichtungen 2026 und die Verkaufsabsicht der bisherigen, häufiger wechselnden Eigentümer hatte sich für die Stadt konkreter Handlungsbedarf ergeben. 

Wie die Behörden weiter mitteilen, bietet der Rückkauf die Möglichkeit, die stationäre pflegerische Versorgung in Hamburg langfristig zu optimieren. Auch Engpässe bei der Verfügbarkeit von Pflegeplätzen sollen so reduziert werden. 

Eine Frage der Daseinsfürsorge

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) äußerte sich zufrieden darüber, dass die Stadt wieder zu einem eigenständigen Akteur im Bereich der stationären Pflege wird: „Dies ist ein wichtiges Thema der Daseinsvorsorge in Hamburg und ganz Deutschland.“ Der Bedarf an stationären Pflegeplätzen sei hoch und werde in Zukunft weiter steigen.

Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer betonte: „Pflege ist das große sozialpolitische Thema unserer Zeit. Es betrifft nahezu alle Familien und fordert diese auf besondere Weise.“ Mit der Übernahme von „Pflegen & Wohnen“ sichere der Senat 2.400 stationäre Pflegeplätze in Hamburg ab. Das breite und auch spezialpflegerische Angebot des Unternehmens werde fortgeführt. Gleichzeitig kündigte die Sozialsenatorin an, man wolle die Chance nutzen, um „innovative, sektorenübergreifende Versorgungskonzepte“ für Pflegebedürftige zu entwickeln. Dazu zählten auch dringend benötigte Kurzzeitpflegeplätze.

Der fertig ausgehandelte Kaufvertrag soll laut Senatsmitteilung am 17. Januar 2025 unterzeichnet werden. (ne)
 

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