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18.04.2024 | Altenpflege | Nachrichten

Fachkraft im Nachtdienst fehlte

Heimaufsicht wird nach Polizeieinsatz in Heim aktiv

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Eine unzureichend besetzte Nachtschicht in einem Berliner Pflegeheim hat ein Nachspiel: Laut einem Bericht wurde die Heimaufsicht aktiv, um mögliches Fehlverhalten des Betreibers zu prüfen. Aufsehen erregte der Fall, weil eine Pflegerin wegen des Personalnotstands den Notruf gewählt hatte.

Notfall (Symbolbild) © EKH-Pictures / Stock.adobe.comWeil eine examinierte Pflegefachkraft im Nachtdienst fehlte, alarmierte eine Berliner Altenpflegerin Polizei und Feuerwehr.
© EKH-Pictures / Stock.adobe.com

Nach einem Einsatz von Polizei und Feuerwehr in dem Berliner Heim will die zuständige Heimaufsicht prüfen, ob seitens des Pflegeheims Fehlverhalten vorliegt. Das berichtete unter anderem der rbb. Gegebenenfalls seien aufsichtsrechtliche Maßnahmen zur Beseitigung von Mängeln notwendig, teilte die  Senatspflegeverwaltung gegenüber dem Sender mit.

Keine Pflegefachkraft im Nachtdienst eingeplant

Als eine Pflegerin am Montagabend ihre Schicht beenden wollte, habe sie laut einer Polizeisprecherin festgestellt, dass der Nachtdienst personell nicht ausreichend besetzt sei. Eingeteilt für die Versorgung von 170 Bewohnern waren demnach nur zwei Pflegeassistenzkräfte. Eine Pflegefachkraft fehlte. Da die Pflegerin weder den Bereitschaftsdienst noch die Heimleitung erreichen konnte, hatte sie sich schließlich an Polizei und Feuerwehr gewandt. Die Feuerwehr schickte Rettungswagen mit Sanitätern zum Pflegeheim. Der Einsatz konnte beendet werden, als es nach knapp zwei Stunden doch gelang, über die Heimleitung einen qualifizierten Nachtdienst zu organisieren.  

Heimbetreiber spricht von EDV-Fehler

Die Unternehmensgruppe, die das Heim betreibt, äußerte in einer Mitteilung ihr großes Bedauern und sprach von einer „Verkettung ungünstiger Umstände“. Die Pflegerin habe richtig gehandelt und einen Notruf abgesetzt, nachdem sie die Einrichtungsleitung nicht erreichen konnte.

Laut Heimbetreiber waren im Dienstplan für die Nacht zum Dienstag vier Personen vorgesehen: eine Pflegefachkraft und drei Pflegehilfskräfte. Aufgrund eines EDV-Problems sei die Buchung einer Zeitarbeitskraft mit entsprechender Qualifikation nicht wie üblich per E-Mail verschickt worden. „Dieser Fehler hätte bemerkt werden müssen, ebenso wie das Ausbleiben einer Rückbestätigung durch die Leiharbeitnehmer-Vermittlung“, heißt es.

Keine Vorgesetzten erreichbar

Zusätzlich seien an diesem Abend beide Vorgesetzten nicht erreichbar gewesen, „entweder weil das Diensttelefon nicht mitgeführt wurde oder weil der Akku des Telefons zu dieser späten Stunde entladen war und sich das Telefon abgeschaltet hatte.“

Der Heimbetreiber betonte, es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung der Bewohnerinnen und Bewohner bestanden. In der betroffenen Einrichtung seien die Dienste regulär gut besetzt. Eventuelle Lücken im Dienstplan würden durch Zeitarbeitskräfte kompensiert.

Man werde jetzt die EDV-Planungssysteme und Notfallketten kritisch überprüfen, um sicherzustellen, dass jederzeit und von jedem Dienstzimmer aus eine Notfall-Erreichbarkeit gewährleistet sei.

Wie der rbb unter Berufung auf die Senatspflegeverwaltung berichtet, wurde die Anzahl des vorgehaltenen Personals im Heim zuletzt regulär im November 2023 überprüft. Demnach sei mit einer Fachkraftquote von 54 Prozent „ausreichend qualifiziertes Personal vorhanden gewesen“. (ne)

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