Zusammenfassung
Pilze sind eine eigenständige Organismengruppe. Mit geschätzt über 1 Mio. Arten gibt es keinen Lebensraum ohne Pilze. Überall, wo Spuren organischer Substanz und Feuchtigkeit vorhanden sind, leben Pilze. Pilze spielen eine wichtige Rolle in der Natur. Sie können sich selbst in extremen Lebensräumen wie Wüsten, Geysiren oder Gletschern vermehren. Häufig hängt das Wachstum von Wäldern essenziell von einer Symbiose zwischen Pflanzenwurzeln und spezialisierten Pilzen (Mykorrhiza) ab. Pilze bilden vielfältigste wertvolle Metaboliten, von denen einige in der Medizin als Medikamente dienen – etwa Penicillin und andere Antibiotika, Immunsuppressiva oder Lipidsenker. Als einzige Organismengruppe vermögen Pilze komplexe organische Materialien wie Holz abzubauen. Neben diesen nützlichen Eigenschaften richten sie großen Schaden an. Pilze zählen zu den wichtigsten Erregern von Pflanzenkrankheiten und sind maßgeblich am Verderben von Lebensmitteln beteiligt. Angesichts dieser zentralen Rolle in der Umwelt stellen Pilzkrankheiten des Menschen nur eine kleine Facette dar. Relativ wenige Arten verursachen Infektionen beim Menschen. Der weit überwiegende Teil der menschlichen Pilzerkrankungen sind oberflächlicher Art: Fuß- und Nagelpilz. Insbesondere die Körpertemperatur von 37 °C und das zelluläre Immunsystem schützen Gesunde effizient vor invasiven Pilzinfektionen. Lebensbedrohliche Erkrankungen treffen v. a. Patienten mit eingeschränkter Immunfunktion.