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07.05.2020 | Politik | Nachrichten

DBfK: Reformen statt Weiter so

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Anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai fordert der DBfK umfassende Reformen für die Arbeit in Pflegeberufen. Eine Rückkehr zum früheren „Normalzustand“ könne es nach der Corona-Krise nicht geben.

„Die jetzt als systemrelevant gelobten professionell Pflegenden werden sich nicht länger mit prekären Arbeitsverträgen, mäßigen Arbeitsbedingungen, chronischer Überlastung, unterdurchschnittlicher Vergütung und grundsätzlichen Entscheidungen ohne ihre Beteiligung zufriedengeben“, erklärte die Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Christel Bienstein,  am Donnerstag. Pflegende könnten mit Stolz und Selbstbewusstsein auf ihre Leistung – nicht nur während der Pandemie - blicken und einen respektvollen Umgang erwarten.

Wendejahr für die Pflege

Wie Bienstein betont, hat die Krise die Schwachstellen im deutschen Gesundheitswesen offengelegt und zugleich die immense Bedeutung der Pflegeberufe in diesem System klargestellt. Das Jahr 2020 müsse für die Pflege in Deutschland ein Wendejahr werden, mahnt der Berufsverband  und legt einen Forderungskatalog vor. Dazu zählen unter anderem spürbare Investitionen in Ausbildung und Bindung von Pflegefachpersonen, nachhaltig gute Arbeitsbedingungen mit gerechten Löhnen sowie  gleichberechtigte Einflussnahme der Pflege im Gesundheitswesen auf allen Ebenen.

Die Welt GESUND pflegen

„Die Welt GESUND pflegen“, das Motto des Internationalen Tags der Pflegenden, das nach der WHO für das gesamte Jahr 2020 gilt, trifft aus Sicht der DBfK-Präsidentin den Kern: Nie zuvor hätten die Pflegenden und das, was sie leisten, so im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit gestanden wie in den  Wochen und Monaten der Pandemie. Weltweit sei die Bevölkerung auf das Engagement und die Kompetenz der professionellen Pflege angewiesen. Bienstein: „Florence Nightingale, deren 200. Geburtstag in diesem Jahr am 12. Mai gewürdigt wird, wäre sehr stolz darauf, was Pflegende rund um den Globus in diesen schwierigen Zeiten täglich leisten“. (ne)


Die Forderungen des DBfK im Einzelnen:

  • Spürbare Investitionen in Ausbildung und Bindung von Pflegefachpersonen, insbesondere durch gute Arbeits- und Ausbildungsbedingungen.
  • Mehr Pflegefachpersonal und eine verbindliche Pflegepersonalbemessung auf Basis eines analytischen Personalbemessungsinstruments. 
  • Konsequente Verbesserung der Datenlage über Gesundheitspersonal als Grundlage für vorausschauende fundierte Personalentwicklung und -planung.
  • Nachhaltig gute Arbeitsbedingungen, die dem tatsächlichen Stellenwert von Pflege entsprechen: ein Gleichgewicht zwischen Arbeitsaufkommen und Personalressource, Einhalten von Arbeitsrecht und Arbeitsschutz, gerechte Löhne, Personalentwicklung, mitarbeiterorientierte Führung und Unternehmenskultur, gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und wirksame Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz.
  • Beteiligung und gleichberechtigte Einflussnahme der größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen auf allen Ebenen.
  • Innovative, sinnvolle und nachhaltige Konzepte der Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen den Gesundheitsprofessionen, bedarfsgerechte Re-Organisation berufsspezifischer Aufgaben- und Tätigkeitsfelder.


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